Launch-Monitore im Golf: Von Carry-Distanz über Spin Rate zum Smash Faktor

Mit Foresight, TrackMan und FlightScope gibt es drei bekannte Hersteller, die den Markt der professionellen Lauch-Monitore im Golf abdecken. Wir schauen uns die drei Brands genauer an und erklären, warum wir bei unsern Schlägerfittings auf die Datenerhebnung durch einen Launch-Monitor zurückzugreifen.

Welche Launch-Monitor-Modelle gibt es?

Aktuell gibt es drei große Unternehmen, die Launch-Monitore im Golf-Segment für den professionellen Gebrauch herstellen. Sowohl Golfprofis als auch Trainer, Fitter, Schlägerhersteller und vereinzelt Hobbygolfer verwenden einen Launch-Monitor, um bessere Analysen durchführen zu können. Die drei Hersteller heißen:

  • Foresight
  • TrackMan
  • FlightScope

 

Infrarot-Kamera: Foresight

 Foresight Launch-Monitor
Analyse-Screen bei Foresight

Foresight arbeitet im Gegensatz zu den beiden anderen (TrackMan und FlightScope) mit einer Infrarot-Kameratechnologie. Beim neuesten Modell, dem GC Quad, zeichnen vier Kameras gleichzeitig mit rund 16.000 FPS („frames per second“) den Bereich um den Impact auf. Aus den Bildern von Schläger und Ball kann die genaue Flugbahn mit all ihren Eigenschaften bestimmt werden. Die dazugehörige Software simuliert den Ballflug und liefert zudem Daten über den Schlägerkopf. So lässt sich unter realistischen Bedingungen ein virtueller Golfplatz am Simulator spielen.

Foresight hat sich als optimale Lösung für Indoor-Fittings herausgestellt und begleitet uns seit Jahren sehr zuverlässig! Für das aktuelle Modell ruft der Hersteller einen Preis von rund 23.000 Euro inklusive Software auf. Einfachere Modelle wie der GC3 sind ab etwa 11.500 Euro erhältlich.

Foresight Golf Simulator – Der beste Launch-Monitor auf dem Markt?

 

Radartechnologie: TrackMan und FlightScope

TrackMan und FlightScope hingegen setzen auf Radartechnologie. Vereinfacht gesagt wird der Ballflug vom Radar verfolgt und durch einen aufwändigen Algorithmus in eine Ballsimulation umgewandelt. Auch diese beiden Systeme können Informationen über den Schlägerkopf und dessen Verhalten im Treffmoment liefern. Der neue TrackMan4 kostet zwischen 18.000 und 27.000 Euro je nach Ausstattung. Ein FlightScope X3 ist die günstigere Lösung und kostet aktuell etwa 16.000 Euro. Unserer Meinung nach hängt die Technologie bei FlightScope jedoch etwas der Konkurrenz hinterher. Der Einsatz ist eigentlich nur im Outdoor-Bereich auf der Driving Range zu empfehlen.

Foresight und TrackMan sind die beliebtesten Launch-Monitore auf dem Golfmarkt. Unter Golflehrern sind die Modelle von TrackMan am weitesten verbreitet. Voraussetzung ist allerdings ein Ballflug draußen oder eine Flugweite von mindestens fünf Metern indoor, ehe der Ball in ein Netz oder eine Leinwand fliegt. Bei Foresight hingegen spielt die Fluglänge keine Rolle, da alle Daten im Treffmoment aufgezeichnet werden. Der Ball kann also auch nach zwei Metern im Netz landen.

Launch-Monitor
Der TrackMan ist vor allem bei Profis beliebt, die den Launch-Monitor durchaus auch auf dem Platz nutzen

 

Die Parameter bei Launch-Monitoren

Unabhängig vom Monitor werden meist folgende Parameter aufgezeichnet:

Ballflugdaten:

  • Ballabfluggeschwindigkeit
  • Abflugwinkel (horizontal und vertikal)
  • Spinraten
  • Flughöhe
  • Eintreffwinkel
  • Carry- und Total-Distanz
  • Seitliche Zielabweichung

Schlägerdaten:

  • Genauer Trefferposition an der Schlagfläche
  • Schlägerkopfgeschwindigkeit
  • Schwungpfad
  • Schlagflächenstellung
  • Eintreffwinkel des Schlägers
  • Dynamischer Loft und Lie

Aus diesen Werten lässt sich schließlich auch der Smash Faktor errechnen, der bei den meisten Launch-Monitoren bei jedem Schlag mit ausgegeben wird.

Smash Faktor = Ballgeschwindigkeit : Schlägerkopfgeschwindigkeit

Der Smash Faktor stellt die Effizienz der Energieübertragung vom Schlägerkopf auf den Ball dar oder einfach ausgedrückt: Wie viel der Energie, die in den Schlag gesteckt wird, kommt am Ende beim Ball an. Der Smash Faktor stellt eine Relation der Geschwindigkeiten von Schlägerkopf und Ball dar.

Wichtig – eine Relation bedeutet: Jeder Golfer kann denselben Wert erzielen. Egal wie gut oder schnell jemand schwingen kann. Jeder Golfer kann daher mit seiner individuellen Schwunggeschwindigkeit seine Schlagweite erhöhen, indem er den Smash Faktor erhört.

Ein Beispiel: Ein Spieler schwingt seinen Driver bei zwei Schlägen auf der Driving Range mit 100 mph. Den ersten Schlag trifft er nicht so gut und sein Ball fliegt mit einer Geschwindigkeit von 140 mph ab, also hat er einen Smash Faktor von 1,4. Den zweiten Schlag trifft er deutlich besser und schickt seinen Ball mit 150 mph auf die Reise. Es ergibt sich ein Smash Faktor mit einem Wert von 1,5. Der zweite Schlag wird 15 bis 30 Meter weiter fliegen. Zudem wird ein besser getroffener Ball mit mehr Speed auch mehr Höhe generieren.

 

Exkurs: coefficient of restitution (COR) – Faktor der Wiederherstellung

Der COR eines Objekts A (=Golfschläger) beschreibt seine Fähigkeit, Energie an ein Objekt B (=Golfball) zu übertragen, wenn A und B aufeinanderprallen. Der COR wird in einem Wertebereich zwischen 0 und 1 beschrieben. Dabei bedeutet ein Wert von 0 einen Verlust der gesamten Energie beim Aufprall (=Ball würde nicht vom Golfschläger wegfliegen). Ein Wert von 1 drückt einen perfekt elastischen Stoß aus, bei dem die gesamte Energie auf den Golfball übertragen wird. Je weniger Energie im Treffmoment des Golfballs verloren geht, desto schneller und weiter kann der Ball fliegen. Der COR kann für alle Golfschläger gemessen werden, jedoch verbindet man ihn hauptsächlich mit Driver und Hölzern. Den COR hat die USGA – als Regelhüterin des Golfsports – seit 2003 begrenzt: Der maximal zulässige COR-Wert im Golf beträgt 0,83. Diese Limitierung ist der Grund, dass der Smash Faktor maximal 1,5 sein kann.

 

Jack Nicklaus: „Golf sollte vielmehr ein Spiel der Präzision als der Kraft sein.“

Der Smash Factor ist ein Wert, der sich aus verschiedenen Variablen zusammensetzt, aber einen entscheidenden Einfluss auf die Schlagdistanz hat. Neben dem optimalen Equipment ist vor allem der optimale Treffpunkt ausschlaggebend. Spieler mit einer geringeren Schlägerkopfgeschwindigkeit können gleiche oder sogar größere Weiten erreichen als Spieler mit einer höheren Schwunggeschwindigkeit, wenn sie über einen besseren Smash Factor verfügen.

 

Fitting funktioniert

Selbst der beste Schläger kann sein volles Potential nicht erreichen, wenn er nicht präzise auf dich abgestimmt ist. Jeder Schwung ist anders, also sollte es auch die Konfiguration und Kombination aus Griff, Schaft, Kopf und Ball sein. In einer Fitting-Analyse können verschiedenste Modelle von Marken wie TaylorMade, Titleist, PXG, Cobra, Helix und vielen anderen Top-Anbietern getestet und angepasst werden. Durch die riesige Auswahl an Schäften und die maximale Expertise der Fitter stellen wir sicher, dass der maßgefertigte Schläger perfekt zu dir und deinem Schwung passt. Sehr gerne begrüßen wir dich bei HIO Fitting. Bei Interesse kannst du dich hier informieren und einen Termin vereinbaren.


Wir hoffen, dass dir dieser Artikel gefällt. Wenn du noch Rückfragen oder Anregungen hast, kontaktiere uns gerne unter info@hio-fitting.de.

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