Zwischen dem längsten Eisen und dem Driver klafft eine riesige Lücke. Wir erklären die Eigenheiten und Einsatzgebiete der sogenannten „Transportschläger“.
Bei unserer täglichen Arbeit stellen wir immer wieder fest, dass Golfer keine genaue Vorstellung davon haben, wie sie die Lücke zwischen ihren längsten Eisen und dem Driver schließen sollen. Auch gibt es immer wieder Verwechslungen und Missverständnisse in Bezug auf Vor- und Nachteile der einzelnen Schlägergattungen.

Das Ergebnis sind Schläger mit gleicher Loftzahl und ähnlichem Einsatzzweck, sowie verpasste Chancen, um die optimalen Schläger für unterschiedliche Situationen und Distanzen im Bag zu haben. Während unserer Fittings geht es daher oft darum, die beste Mischung aus Hybriden, Fairwayhölzern und möglicherweise Utility-Eisen zu finden.
Fairwayholz, Hybrid oder Utility-Eisen?

Fairwayhölzer
Fairwayhölzer sind die wohl bekanntesten Vertreter der Transportschläger. Das sind die typischen Merkmale:
- etwas flacherer Kopf
- sowohl vom Tee als auch vom Boden gut zu spielen – solange die Lage einigermaßen vernünftig ist.
- gute Flughöhe auch für Spieler:innen mit geringerer Beschleunigung
Allerdings wählen die meisten auf der Jagd nach mehr Länge einen zu geringen Loft. Oft sehen wir nur einen geringen bis gar keinen Distanzgewinn zwischen einem Holz 3 mit 15 Grad Loft und einem Holz 5 mit 19 Grad. Das Fairwayholz mit mehr Schlagflächenneigung ist allerdings deutlich komfortabler und konstanter zu spielen. Möchte man das Holz vorwiegend vom Boden spielen, sollte man beim Kauf darauf achten, dass der Kopf flach geformt ist. Auch die untere Kante des Kopfes sollte nicht zu rund geformt sein.

Rescues/Hybride
Rescue ist lediglich ein anderer Begriff für das Hybrid, welcher allerdings ganz gut verdeutlicht, dass dieser Schläger ein Retter (auch aus schlechteren Lagen) sein soll.
- liegt von der Kopfgröße zwischen Eisen und Fairwayholz
- ersetzt oft die langen, schwierig zu spielenden Eisen
- Herren verwenden ein Hybrid 3 also oft als Ersatz für ein Eisen 3
- Damen starten oft schon mit einem Hybrid 5 anstelle eines Eisen 5
Ein Hybrid ersetzt also einfach gesagt die gleiche Nummer eines Eisens. Auf dem Golfmarkt sind folgende Gradzahlen geläufig:
Bezeichnung | Loft | Entspricht ungefähr |
Hybrid 2 | 17° | Eisen 2 / Fairway 4 |
Hybrid 3 | 19° | Eisen 3 / Fairway 5 |
Hybrid 4 | 22° | Eisen 4 / Fairway 7 |
Hybrid 5 | 25° | Eisen 5 |
Hybrid 6 | 28° | Eisen 6 |
Als groben Anhaltspunkt können folgende Aussagen getroffen werden:
Fairwayholz weiter als Hybrid weiter als (Utiltiy-)Eisen. Und: Fairwayholz höher als Hybrid höher als (Utility-)Eisen.
Aufgrund der anderen Bauweise und der einfacheren Spielbarkeit fliegt ein Hybrid also etwas weiter als das entsprechende Eisen. Der etwas schwerere Kopf und der tiefe, nach hinten verlagerte Schwerpunkt sorgen für eine höhere Flugbahn. Speziell Spieler:innen mit einem Slice sollten diesem Schlägertyp eine Chance geben. Sogenannte „Hooker“ sollten auf jeden Fall ausführlich testen bevor sie sich ein solches Modell zulegen.
Vor dem Kauf mehrerer Hybride zu beachten:
- etwa vier Grad zwischen den Köpfen
- verschiedene Schaftgewichte zu testen à Gerade diese Art von Schläger bietet hier von 40g bis 130g eine große Spannweite.
Utility-Eisen

Das Utility-Eisen – oder auch Driving-Iron genannt – ist der weniger bekannte Schläger unter den drei Transportschlägern. Im Prinzip handelt es sich nur um ein breiteres Eisen. Auf dem Markt findet man alles vom 1er Utility (mit etwa 16 Grad Loft) bis hoch zum 6er Utility (etwa 28 Grad) alle Varianten. Durch die breite Sohle und das meist größere Cavity ist es deutlich fehlerverzeihender als ein normales Eisen.
Der entscheidende Vorteil vom Tee, vor allem für bessere Spieler:
- niedrigere Spinrate
- geringe Flughöhe im Vergleich zum Hybrid
- umgekehrt zum Hybrid fühlen sich hier meist die „Hooker“ wohler als die „Slicer“
Für eine enge Bahn, an welcher der Driver in der Tasche bleiben kann, ist dieser Schläger eine wuchtige Alternative vom Tee. Nachteil ist wohl, dass nur wenige Hersteller einen solchen Schläger im Portfolio haben.

Welcher Transportschläger ist der Richtige?
Egal für welchen Typ Schläger man sich am Ende entscheidet – um sicher zu gehen, langfristig Spaß mit dem neuen Gerät zu haben, ist ein ordentliches Fitting nur zu empfehlen. Oftmals macht es am meisten Sinn, sich nicht für oder gegen einen Schlägertyp zu entscheiden, sondern im Bag zu mischen.
Spielt man mit einem Rescue und einem Fairwayholz, was viele Tour Spieler machen, so hat man mehr Möglichkeiten auf dem Platz. Scheuen sie sich also nicht ihre Schläger beispielsweise wie folgt zu kombinieren:
Spielertyp | Eisen | Hybrid | Fairwayholz |
Sportlicher Spieler | 4-PW | Hybrid 3 | Fairwayholz 3 |
Herren | 5-PW | Hybrid 4 | Fairwayholz 4/5 |
Damen | 6-PW | Hybrid 5 | Fairwayholz 5 |
Haben wir Dein Interesse mit dem Thema Transportschläger geweckt? Möchtest Du überprüfen, ob Du die Lücke zwischen Driver und Eisen optimal schließen kannst, darfst Du dies gerne bei einem Fitting in unseren Studios machen. Dabei schauen wir uns Deine Längen und Längenunterschiede an und finden gemeinsam heraus, welche Kombination am besten zu Deinem Spiel passt.
Wir hoffen, dass euch dieser Artikel gefallen hat und ihr was daraus mitnehmen konntet. Für Rückfragen, Kritik oder Wünsche für zukünftige Artikel könnt ihr uns jederzeit unter info@hio-fitting.de erreichen.